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Geschichte schafft Atmosphäre
Wer im Lesesaal forscht, kennt das Politische Archiv des Auswärtigen Amts als Dienstleister der Wissenschaft, der Anfragen beantwortet und Archivalien vorlegt. Hinter den Kulissen ist das Archiv als Arbeitseinheit des deutschen Auswärtigen Dienstes aber ebenso gefordert.
Zu diesen für die Öffentlichkeit unsichtbaren Aufgaben gehört die Gestaltung von Präsentationen für den Empfang offizieller Gäste des Bundesministers des Auswärtigen – zumeist seiner ausländischen Amtskollegen. In einem aufwändigen Prozess werden, geschichtswissenschaftlich fundiert, Dokumente aus den Archivbeständen ausgewählt, die die Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschland und dem fremden Land spiegeln, und auf konservatorisch geeignete Weise für die Ausstellung in Vitrinen präpariert.
Nach der Begrüßung und vor dem diplomatischen Gespräch besichtigt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier mit seinem Gast die kleine Ausstellung. Die Leiterin des Politischen Archivs, Elke Freifrau von Boeselager, erläutert die Exponate und stellt sie in den historischen Zusammenhang der Beziehungen zum Land des Gastes. Die Vitrinen zeigen berühmte und kuriose Episoden der bilateralen Beziehungen, prächtige Vertragsurkunden des Kaiserreichs und schmucklose, aber bedeutende Notenwechsel aus jüngerer Zeit. Indem sie zur gemeinsamen historischen Reflexion einladen, tragen sie dazu bei, eine gute Atmosphäre für die anschließenden Gespräche zu schaffen.
Am 25. Januar 2016 standen gleich zwei Präsentationen an: Bundesaußenminister Steinmeier begrüßte zunächst den türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu (oberes Bild) und später am Tag seinen Kollegen aus der Demokratischen Republik Kongo, Raymond Tshibanda N'tungamulongo (unteres Bild).
Zu den Glanzlichtern der gezeigten Archivalien gehörte eine historische Panorama-Fotografie von Istanbul, die 1872 vom Gebäude der deutschen Gesandtschaft aus aufgenommen wurde.