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Die Überlieferung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der ehemaligen DDR im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts

Außenansicht des Neubaus des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR am Marx-Engels-Platz (heute Schinkelplatz), ohne Datum, Archivsignatur: PA AA S2/12562

Außenansicht des Neubaus des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR am Marx-Engels-Platz (heute Schinkelplatz), ohne Datum, Archivsignatur: PA AA S2/12562 © AA

Artikel


1) Das Archiv des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten 1949–1999

Am 7. Oktober 1949 wurde die DDR in der sowjetischen Besatzungszone gegründet und Georg Dertinger, Generalsekretär der CDU, ihr erster Außenminister. Der Dienstsitz des „Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten“ (kurz: MfAA) befand sich in Ost-Berlin in der Luisenstraße 54-56.

Der Staatssekretär im MfAA, Anton Ackermann, erließ am 18. Mai 1951 eine Sonderverfügung über die Errichtung eines Verwaltungsarchivs. Nicht mehr für den laufenden Geschäftsbetrieb benötigtes Schriftgut sollte an einer Stelle zentral gesammelt und gesichert werden. Auf Beschluss des Kollegiums des MfAA vom 30. März 1960 wurde das Verwaltungsarchiv Teil der neu gegründeten Abteilung Wissenschaftliches Archiv. Diese Abteilung umfasste insgesamt vier Arbeitseinheiten (Sektionen), nämlich: Wissenschaftliche Sektion, Sektion Pressedokumentation, Sektion Verwaltungs- und Dokumentenarchiv sowie Bibliothek. Erstmals wurden Absolventinnen und Absolventen der seit 1955 in Potsdam bestehenden Archivfachschule Franz Mehring vom MfAA eingestellt. Schließlich verlieh der damalige Innenminister Friedrich Dickel 1966 der Abteilung Wissenschaftliches Archiv den Status eines selbständigen Endarchivs. Das MfAA unterhielt neben dem Ministerium für Staatssicherheit und dem Ministerium für Nationale Verteidigung nun ein eigenständiges Archiv. Für alle anderen Ministerien war das Zentrale Staatsarchiv in Potsdam das zuständige Endarchiv. Die Bezeichnung und Struktur der Abteilung Wissenschaftliches Archiv änderte sich in den folgenden Jahren mehrfach. Von 1981 bis zur Schließung des MfAA am 2. Oktober 1990 umfasste die Abteilung Archiv nur noch die Sektionen Außenpolitisches Archiv und Vertragsregister/Dokumentation.

Am 1. Januar 1967 wurde ein einheitlicher Aktenplan für das MfAA und für die Auslandsvertretungen der DDR eingeführt. Dieser Aktenplan beinhaltete auch einen Bewertungskatalog, auf dessen Grundlage das Schriftgut von 1949 bis 1979 entweder als dauerhaft aufzubewahrendes (Archivgut) oder als zeitwertiges Schriftgut bewertet wurde. Bereits im Archiv befindliches Schriftgut erfuhr eine nachträgliche Bewertung und einheitliche Erschließung nach den 1964 von der Staatlichen Archivverwaltung der DDR eingeführten Ordnungs- und Verzeichnungsrichtlinien (OVR). Dabei wurde die vorhandene Aktenordnung aufgelöst und die Akten neu formiert. Nicht archivwürdiges Schriftgut vernichteten die Mitarbeitenden nach Ablauf der vorgesehenen Aufbewahrungsfrist. Gleichzeitig nahm das Archiv auch weiterhin die Aufgaben eines Verwaltungsarchivs wahr.


Das Außenpolitische Archiv selbst befand sich nicht im 1967 bezogenen Neubau des Außenministeriums am Marx-Engels-Platz (heute Schinkelplatz), sondern wurde 1969 im ehemaligen MINOL-Gebäude in der Straße Hinter dem Gießhaus 1–2 untergebracht. Die Benutzung war nur einem sehr limitierten Personenkreis gestattet, insbesondere Mitarbeitenden des Außenministeriums. Das Personal des Instituts für Internationale Beziehungen und der Akademie für Staat und Recht konnte ebenfalls das Archiv auf Antrag nutzen. Nach den ersten freien Wahlen im März 1990 war im Sommer für wenige Wochen eine uneingeschränkte Benutzung möglich. In Vorbereitung der sich abzeichnenden Wiedervereinigung erließ der damalige DDR-Außenminister Markus Meckel am 12. bzw. 21. Juni 1990 eine Weisung zur Sicherung dienstlichen Schriftguts und zur geordneten Übergabe an das Archiv. Im Zuge dieser Weisung berichteten die Auslandsvertretungen über die voraussichtlichen Mengen. Darunter waren zahlreiche Auslandsvertretungen, die keine Abgabe oder auszusonderndes Schriftgut nur im geringen Umfang ankündigten. Bis zur Einstellung der Tätigkeit des MfAA am 2. Oktober gelangte dienstliches Schriftgut im größeren Umfang aus der Zentrale in das Archiv.


Im Zuge der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde das Archiv in die neu eingerichtete Verwaltungs- und Abwicklungsstelle des Auswärtigen Amts eingegliedert. Die Mitarbeitenden waren in den darauffolgenden Monaten mit der Übernahme, Sicherung und Registrierung von ca. 800 laufenden Metern (kurz: lfm) Schriftgut beschäftigt, das im Hauptgebäude des Ministeriums verblieben war bzw. aus dem Ausland nach und nach eintraf. Die Auslandsvertretungen übersandten vor allem verwaltungstechnisches Schriftgut. Unterlagen insbesondere der Politischen Abteilungen waren nur in Ausnahmefällen darunter. Das Schriftgut der an den Botschaften bestehenden Studentenabteilungen, Handels-, wissenschaftspolitischen- und verkehrspolitischen Abteilungen sowie der Militärattachés wurde nicht an das Archiv übersandt. Die Zuständigkeit für diese Abteilungen lag bei den jeweiligen Fachministerien. Das Schriftgut befindet sich heute im Bundesarchiv.


Mit Beschluss über den Abriss des Gebäudes des Außenministeriums am damaligen Marx-Engels-Platz wurde das noch dort gelagerte Schriftgut 1993 in die Liegenschaft in der Straße Hinter dem Gießhaus überführt. Darunter befand sich auch eine Sammlung von beglaubigten Kopien völkerrechtlicher Verträge und Ressortabkommen der ehemaligen Ministerien, die ursprünglich die Sektion Vertragsregister/Dokumentation verwahrte. Im Archiv befand sich bereits eine länderbezogene Sammlung abgelaufener bilateraler Verträge. Weiteren Zuwachs erhielt es durch die Übernahme von Urschriften der völkerrechtlichen Verträge der ehemaligen DDR aus dem Büro des Ministerpräsidenten Lothar de Maizière. Aus den nachgeordneten Einrichtungen des MfAA gelangten kaum Akten in das Archiv. Eine Ausnahme bildeten Unterlagen des Schülerinternats Otto Winzer und des Betriebs Technische Versorgung und Objekterhaltung (TVO). Ein Teil der Akten aus dem Schülerinternat befindet sich heute auch im Bundesarchiv ebenso wie die Akten des Dienstleistungsamtes für Ausländische Vertretungen (DAV).


1994 wurde die Überlieferung des MfAA formal in das Politische Archiv des Auswärtigen Amts integriert. Nach mehrjähriger Schließung war damit eine wissenschaftliche Benutzung unter Beachtung der gesetzlichen Schutzfristen nach Bundesarchivgesetz wieder möglich. 1995 erfolgte der Umzug des Archivs in einen Teil der Räumlichkeiten des ehemaligen Erweiterungsbaus der Reichsbank, des zukünftigen Dienstsitzes des Auswärtigen Amts. Mit dem Umzug des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts im Jahre 2000 nach Berlin wurde das MfAA-Archiv endgültig auch räumlich Teil des Politischen Archivs.

2) Die M-Bestände im Politischen Archiv


Das Archivgut des MfAA und das noch nicht bewertete dienstliche Schriftgut bilden im Politischen Archiv die sogenannten M-Bestände, erkennbar an der vorangestellten Sigle „M“ in der Bestandsbezeichnung. Von den insgesamt ca. 3000 lfm sind 1050 lfm – in der Archivtektonik als sogenanntes „Zentralarchiv“ subsumiert – als Archivgut bewertet und erschlossen. Das Zentralarchiv umfasst mehrere Teilbestände, deren Akten zwischen 1949 und 1979 entstanden sind. Eine Ausnahme bilden die beiden Teilbestände M 1 LS-A und M 1 G-A, deren Akten zum Teil erst Ende der 1980er Jahre schließen. Diese beinhalten Sitzungsprotokolle des Kollegiums des MfAA sowie Akten, deren Vertraulichkeitsgrad erloschen war. Sie wurden jedoch aufgrund ihres Inhalts im damaligen Archiv zeitnah nach Eingang von sogenannten „Politischen Mitarbeitern“, den Diplomaten des MfAA, und nicht von Archivarinnen und Archivaren verzeichnet sowie räumlich getrennt von den anderen Akten gelagert. Die Bestände des Zentralarchivs sind vollständig digitalisiert und können online in der Rechercheanwendung invenio eingesehen werden.
Das noch nicht bewertete dienstliche Schriftgut aus der Zeitperiode 1980 bis 1990 umfasst ca. 1900 lfm und untergliedert sich in Überlieferungen aus der Zentrale (abgekürzt und durchnummeriert als „M 10“ ff.) sowie aus den Auslandsvertretungen (Sigle „MAV“). Diese Akten können ebenfalls in invenio recherchiert werden. Dazu wurden die in Papierform vorhandenen Abgabeverzeichnisse in Datenbanken übertragen. Die Akten selbst sind noch nicht digitalisiert. Eine Einsichtnahme in jene Unterlagen ist nur im Lesesaal möglich.

3) Sammlungsbestände des MfAA-Archivs im Politischen Archiv – Bildarchiv, Nachlässe und wissenschaftliche Arbeiten

Das ehemalige Bildarchiv umfasst nach Ländern geordnete Einzelfotos und Fotoalben zu Staats- und Regierungsbesuchen, zu Akkreditierungen von ausländischen Botschafterinnen und Botschaftern sowie Porträtaufnahmen von Personen der Leitungsebene des MfAA. Das Bildarchiv des MfAA ist im Politischen Archiv im Sammlungsbestand S 15 abgelegt. Hierzu gehören auch ca. 500 großformatige Farbfotos, die zu Zwecken der Öffentlichkeitsarbeit der Auslandsvertretungen von der Hauptabteilung Information in den 1980er Jahren in Auftrag gegeben wurden. Sie zeigen beispielsweise den Alltag in der DDR, das Wohnungsbauprogramm und sowie Gedenkjahre und dazu veranstaltete Feierlichkeiten. Darunter befinden sich auch Fotos von offiziellen Besuchen der Außenminister und Außenministerinnen anderer Länder in der DDR. Dieser Bestand war ursprünglich auf Karteikarten verzeichnet und wurde durch analoge Listen ergänzt. Aus urheberrechtlichen Gründen ist eine Benutzung noch nicht möglich.

Es sind insgesamt sechs Nachlässe in unterschiedlicher Qualität überliefert. Der umfangreichste Nachlass ist von Außenminister Otto Winzer mit 101 Aufbewahrungseinheiten (AE), gefolgt von Botschafter Gerhard Korth (27 AE), Staatssekretär Günter Kohrt (16 AE), Emmi Koenen, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime und Schwägerin von Botschafter Bernhard Koenen (4 AE) sowie Fritz Stude, Abteilungsleiter im MfAA (2 AE) und des stellvertretenden Ministers Michael Kohl (1 AE), wobei letzterer nur Karikaturen enthält. Wie die Nachlässe ins Archiv gelangten, ist nicht bekannt. Aktive Bemühungen zur Übernahme gab es nicht, da das Archiv hier in Konkurrenz zum Parteiarchiv der SED stand. Heute sind die Nachlässe aus dem MfAA-Archiv alphabetisch in die bereits vorhandene Nachlass-Sammlung des Auswärtigen Amts einsortiert.

Die Sammlung S 14 umfasst Zweitschriften von Diplomarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften der Akademie für Staat und Recht, des Instituts für Internationale Beziehungen (IIB) sowie anderer Universitäten. Ursprünglich waren diese in der Bibliothek des MfAA überliefert und gelangten mit Auflösung der Bibliothek ins Archiv. Die Sammlung ist alphabetisch nach Autor bzw. Autorin erschlossen. Die Originale der an der Akademie für Staat und Recht eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten befinden sich in der Universitätsbibliothek Potsdam.

4) Lücken und Kassationen in der Überlieferung der M-Bestände


Außenminister Markus Meckel erließ am 24. Mai 1990 ein generelles Vernichtungsverbot für Schriftgut. Diese Weisung galt auch für die Vernichtung von zeitwertigen Dokumenten im Archiv, deren Aufbewahrungsfrist bereits abgelaufen war. Größere Lücken weisen vor allem die überlieferten Aktenbestände der Leitungsebene, der Abteilung 1, der Abteilung für Journalistische Auslandsbeziehungen, des Parlamentsreferats, des Verschlusssachen-Archivs und des Personalbüros auf. Über den Umfang der Vernichtungen sind keine Aussagen möglich.

Aus der Leitungsebene, also Ministerbüro, Büros der Staatssekretäre sowie der stellvertretenden Ministerinnen und Minister und konkret aus dem Büro des ehemaligen Außenministers Oskar Fischer sind nach 1986 nur noch im geringem Umfang Dokumente überliefert. Dokumente des Ministerbüros Meckel kamen erst 1992 nachträglich ins Archiv. Die Überlieferung der Büros der stellvertretenden Ministerinnen und Minister, die bis April 1990 im Amt waren, weisen ebenfalls Lücken ab 1988 auf.

Vollständig vernichtet wurden die Unterlagen der Abteilung 1. Das Aufgabengebiet dieser Abteilung umfasste Planungen im Fall möglicher Auseinandersetzungen zwischen den Staaten des Warschauer Vertrages und der NATO. Des Weiteren gehörten Angelegenheiten der technischen Realisierung des INF-Vertrages auf dem Gebiet der DDR in den Zuständigkeitsbereich. Die fachliche Anleitung dieser Abteilung lag beim Ministerium für Nationale Verteidigung.

Das erst im Juni 1990 unter Minister Meckel neu geschaffene Parlamentsreferat hatte ebenfalls kein dienstliches Schriftgut an das Archiv übergeben. Die Abteilung für Journalistische Auslandsbeziehungen sonderte 1978 letztmalig an das Archiv aus. Im Frühjahr 1990 wurden Arbeitseinheiten dieser Abteilung in das Ministerium für Medienpolitik ausgegliedert. Zu den vernichteten Unterlagen zählt vor allem Schriftgut über akkreditierte und zeitweilig in der DDR tätige Journalisten. Auch das Schriftgut des Internationalen Pressezentrums wurde vernichtet.

Außerhalb der Zuständigkeit des Archivs existierten sogenannte „Spezialarchive“ für Personalakten und Verschlusssachen (kurz: „VS“), die sich im Hauptgebäude des MfAA befanden. Das VS-Archiv verwahrte das dienstliche Schriftgut mit Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsgraden aus den einzelnen Arbeitseinheiten. Diese Einstufungen galten nur für einen bestimmten Zeitraum. Nach Ablauf wurden diese Dokumente in Rücksprache mit den verantwortlichen Arbeitseinheiten vernichtet bzw. herabgestuft und in die Arbeitseinheiten zurückgeben. Mit der Auflösung des VS-Archivs im August 1990 gelangten die noch vorhandenen eingestuften Dokumente in das Archiv. Es übernahm insgesamt 1854 einzelne Dokumente, deren Geheimhaltungsgrad am 1. März 1991 aufgehoben wurde. Die ursprüngliche Dokumentenablage nach Arbeitseinheiten wurde später aufgelöst und die Schriftstücke zu länderbezogenen Akten neuformiert, verzeichnet und in Archivkartons verpackt. Diese Unterlagen bilden heute den Bestand M 3 und sind vollständig digitalisiert.

Die Personalakten des MfAA wurden zentral im Personalbüro geführt. Von den sogenannten „Nomenklaturkadern“ sind diese nur teilweise überliefert. Bei Nomenklaturkadern handelte es sich um Mitarbeitende, deren Funktionen vom ZK der SED und Ministerrat der DDR bestätigt wurden. Die übrigen überlieferten Personalakten sind nicht in ihrem ursprünglichen Umfang erhalten geblieben. Der Ministerrat beschloss am 22. Februar 1990 die Verordnung über die Arbeit mit Personalunterlagen, die am 1. März 1990 in Kraft trat (vgl. Gesetzblatt der DDR, Teil 1, Nr. 11 vom 02.03.1990). Daraufhin wurden nicht mehr notwendige Unterlagen aus den Personalakten entfernt und den Mitarbeitenden in der Regel ausgehändigt. Eine Rekonstruktion des beruflichen Werdegangs ist anhand der überlieferten Personalakte oft nur lückenhaft möglich. Dokumente über zeitweilige Delegierungen in andere Behörden, z.B. an das Zentralkomitee der SED, an das Institut für Internationale Beziehungen aber auch Einsätze in der Leitungsebene fehlen oft. Die Personalakten von zeitweilig an den Auslandsvertretungen tätigen Mitarbeitenden anderer Behörden fehlen gänzlich, da diese nach Beendigung der Tätigkeit wieder an die delegierende Behörde zurückgegeben wurden. Ebenfalls fehlen die Unterlagen zu Ehemaligen, die in den frühen 1960er Jahren bis Mitte der 1980er Jahre ausgeschieden sind. Bereits im Archiv befindliche Personalakten von diesem Personenkreis wurden in den späten 1970er Jahren vom Personalbüro zurückgefordert. Über deren Verbleib ist nichts bekannt.

Für das dienstliche Schriftgut aus den Jahren 1980 bis 1990 muss noch ein Bewertungskonzept erarbeitet werden, um die tatsächlich archivwürdigen Unterlagen zu ermitteln. Bisher wurde in diesen Beständen kaum kassiert. Eine Ausnahme bilden Finanzunterlagen der Auslandsvertretungen und der Protokollabteilung des MfAA, die im Rahmen einer Nachkassation bereits in den Jahren 2019 bis 2020 vernichtet wurden. Es handelte sich hierbei um Belege für einzelne Sachkonten.

5) Fazit: Die M-Bestände – klein, aber gut nachgefragt


Die M-Bestände machen mit ca. 3000 lfm nur ungefähr ein Zehntel des Gesamtbestandes des Politischen Archivs des Auswärtigen Amts aus. Sie sind komplett online in invenio recherchierbar. Die zwischen 1949 bis 1979 entstandenen Unterlagen (Zentralarchiv) sind digitalisiert und können direkt in invenio aufgerufen und eingesehen sowie im Volltext durchsucht werden. Die Digitalisierung der Akten weiterer M-Bestände kann erst nach deren Bewertung fortgesetzt werden. Forschende und Interessenten werden deshalb gerade für die Unterlagen der 80er Jahre weiterhin einen Besuch im Lesesaal in nächster Zukunft einplanen müssen. Mit der Bereitstellung digitalisierter Akten der 50er bis 70er Jahre aus den M-Beständen stieg die Benutzung von Digitalisaten in invenio in den letzten drei Jahren kontinuierlich an. Gleichzeitig gehen durchschnittlich zwei Anfragen pro Woche mit speziellem Bezug zu den M-Beständen im Politischen Archiv ein. Wenngleich die 3000 lfm MfAA-Bestände zu 40 Jahren DDR-Außenpolitik nur einen kleinen Teil des Gesamtbestandes ausmachen, ist das Interesse daran groß. Die Mitarbeitenden des Politischen Archivs laden daher ausdrücklich zur Recherche und bei Rückfragen zur Kontaktaufnahme ein.

Birgit Kmezik/ Alexandra Willkommen

Quellenverzeichnis:

PA AA M 1-A/18069.

PA AA M 1-A/12997.

PA AA M 1-A/18073.

PA AA M 92/5948-90.

Bericht VLR Dr. Pretsch vom 18.10.1990, Gz. 117-251.00/VAS, in: PA AA B 118-REF. 117/783.

Ministervorlage Referat 117 vom 27.10.1990, [ohne Gz.], in: PA AA B 118-REF. 117/783.

Schreiben BMI vom 11.09.1990, Gz. IS 4-606 541, in: PA AA B 118-REF. 117/783.

Vermerk VLR I Waldner vom 04.08.1993, Gz. 117-251.00/VAS, in: PA AA B 118-REF. 117/4905.

Vermerk VLR Dr. Pretsch vom 05.01.1993, [ohne Gz.] in: PA AA B 118-REF. 117/4905.

Vermerk Geyer vom 13. 05.1997, Gz. 117-251.05/198, in: PA AA B 118-REF. 117/4905.

Schreiben Dr. Duisberg an das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 02.12.1991, Gz: VAS-6-210.26/6, in: PA AA B 118-REF. 117/4905.

Hausmitteilung vom 27.06.1991, Gz: VAS-210.26./17, in: PA AA B 118-REF. 117/4905.

Bericht von Herrn Müller vom 23.08.1991, Gz: VAS-210.26./17, in: PA AA B 118-REF. 117/4905.


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