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DDR: Orientierung in den Beständen

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1. Schritt: Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Aufbau der Bestände des MfAA

Die Archivbestände des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der DDR (kurz: MfAA) umfassen die Überlieferungen der Zentrale, der nachgeordneten Einrichtungen des Außenministeriums und der Auslandsvertretungen von 1949 bis 1990. Zu den nachgeordneten Einrichtungen gehörten das Büro für Kulturzentren, das Zentrum für Auslandsverbindungen, der Zentrale Aufbaustab, das Internationale Pressezentrum, das Schülerinternat in Königs Wusterhausen, das Dienstleistungsamt für ausländische Vertretungen (DAV) sowie Versina (Versorgung Inland/Ausland). Die Akten des Pressezentrums, des DAV sowie Versina sind jedoch nicht im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts (kurz: PA AA), sondern im Bundesarchiv überliefert.

Einen Überblick über alle im PA AA verwahrten Bestände des MfAA bietet unsere Online-Beständeübersicht unter den Tektonikpunkten 2.6 für die Berliner Zentrale, 2.7 für die Auslandsvertretungen und 2.8 für Personalakten. Analog können Sie auch die Tektonik in der „navigierenden Suche“ der Archivdatenbank invenio als Beständeübersicht nutzen.

Die Bestände sind mit dem einheitlichen Sigle M gekennzeichnet. Jeder Bestand enthält Informationen zur Organisationsgeschichte sowie zum Inhalt der Archivalien.

Die Bestände gliedern sich je nach Entstehungszeitpunkt der Unterlagen und nach dem jeweils im MfAA verwendeten Aktenplan im Wesentlichen in zwei Gruppen. Die Unterlagen des Zentralarchivs, dazu zählen die Beständegruppe M 1 und der Bestand M 2, entstanden von 1949 bis 1979 und wurden durch die Archivarinnen und Archivare des MfAA in ihrer heutigen Form strukturiert bzw. archivisch erschlossen. Ihnen liegt der „Einheitliche Aktenplan für das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und für die Auslandsvertretungen der DDR vom 1. Januar 1967“ zugrunde. Die Unterlagen gliedern sich in:

M 1-A
A-Aktenbestand: Archivalien, deren Laufzeit spätestens 1966 endet
M 1-C
C-Aktenbestand: Archivalien, deren Laufzeit bis 1979 reichen kann
M 1-DOK
Außenpolitische Dokumente (Memoranden, Denkschriften, Weiß- und Farbbücher, Noten, Aide mémoires)
M 1-G-A
Gelöschte VS (Vertrauliche Sache), d. h. nicht mehr als geheimhaltungsbedürftig eingestuftes Schriftgut, das aber aufgrund seines Inhalts besonders zu sichern war
M 1-LS-A
Leitungssitzungen des Ministeriums
M 1-RA/MFAA
Stellenübersichten und Organisationspläne
M 1-RA/STE
Organisations- und Stellenpläne der Arbeitseinheiten und Auslandsvertretungen
M 2
B-Aktenbestand: Schriftgut, das ursprünglich nur befristet aufzubewahren war


Die überwiegend ab 1980 bis zum Ende der DDR 1990 entstanden Unterlagen wurden nach Übernahme des Schriftguts in das Politische Archiv des Auswärtigen Amts im Wesentlichen nach außenpolitischen Aufgaben- und Themenbereichen eingeteilt, etwa in „Leitung“ (2.5.2.), „Rechts- und Konsularangelegenheiten“ (2.5.5.) oder „Vereinte Nationen“ (2.5.8.). Grundlage der Aktenbildung für diese Archivalien ist der Aktenplan von 1980. Die einzelnen Akten sind – je nachdem, wann sie in das Politische Archiv gelangten – durch eine jahrgangsweise vergebene Zugangsnummer erfasst (der Jahrgang ergibt sich aus den letzten beiden Nummern mit Bindestrich, Bsp. „M 15/905-95“ war Teil des Zugangs zum Archiv im Jahr 1995). Im Gegensatz zu den Unterlagen vor 1980 erfolgte deren Erschließung seit Anfang der 1990er Jahre im Auswärtigen Amt nahezu ohne Kassation*, also ohne Vernichtung nicht-archivwürdiger Unterlagen, sodass die Bestände weitestgehend alle Akten enthalten, die an das Politische Archiv abgegeben wurden.

Eine eigene Bestandsgruppe bilden die Verschlusssachen des MfAA, da die Unterlagen aktenplan-übergreifend zwischen 1949 und 1990 entstanden. Hierzu zählen die Bestände M 3 „Verschlusssachen“ sowie die zeitgenössisch verfilmten Geheimunterlagen der „Zentralen Mikrofilmstelle“ (M 95 und M 95-STG).

Die Signatur der M-Bestände setzt sich wie bei allen Beständen aus der Bestandsbezeichnung und, durch einen Schrägstrich getrennt, der Bestellnummer (auch: Signaturnummer) zusammen. Eine Signatur hat also z. B. die Form „M 1-A/1250“ oder „M 15/905-95“.

Weitere nützliche Hinweise zum Zitieren von Archivalien finden Sie hier.

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